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Geistliche Gedanken und Gebetsimpulse für Daheim

Gedanken zu Allerheiligen und Allerseelen

Was ist das ewige Leben? Es beginnt nicht erst nach dem Tod, sondern schon mit unserer Taufe. Es geht durch den Tod hindurch und wird kein Ende haben. Wenn wir daher die Gräber unserer Verstorbenen mit Weihwasser besprengen sagen wir ihnen: „Du bist und bleibst Kind Gottes“. Uns aber die sie lieben sagen wir: „Unsere lieben Verstorbenen sind bei dem, der sie am meisten liebt, bei Gott und zwar als seine Kinder.“ Was meint die Kirche aber, wenn sie vom jüngsten Gericht spricht? Im Sterben kommt jeder Mensch an den Punkt der Wahrheit. Jetzt kann nichts mehr verdrängt oder versteckt werden. Wir treten vor Gottes Gericht, sein „Richtig-Machen“, denn in Gottes heiliger Nähe können wir nur „richtig“ oder gar nicht sein – so richtig wie Gott uns wünschte, als er uns schuf. Vielleicht müssen wir noch einen Prozess der Läuterung durchlaufen, vielleicht können wir wie es von den Heiligen sicher sagen können, gleich in die Arme Gottes sinken. Das sog. „Fegefeuer“ (besser: Reinigungsort) will uns „himmelfähig“ machen. Wir werden den Blick der Liebe Gottes sehen und Schmerz darüber empfinden, wie wenig wir geliebt haben. Dieser Schmerz wird reinigend sein, wie der Schmerz des Petrus, der den Herrn verleugnet hatte und dann seinen liebenden Blick gespürt hat. Was können wir für unsere Verstorbenen tun? Blumen und Grabschmuck sind freilich wichtig, viel wichtiger ist das Gebet, v.a. die Hl. Messe, die wir für sie feiern lassen. Ich bin manchmal etwas ratlos, wenn ich immer mehr sehe, dass für Verstorbene keine Messe bestellt wird. Gerade die Messe für einen lieben Verstorbenen ist ein Ort des Trostes und so etwas wie eine Schnur in die Ewigkeit, die die Verbindung zum geliebten Menschen lebendig halten kann. Wenn der Mensch tot ist, kann er nichts mehr für sich selbst tun, die Zeit der Bewährung ist abgelaufen. Aber wir Lebenden können für unsere Verstorbenen etwas tun. Unsere Liebe reicht ins Jenseits hinein. Durch unser Fasten, Beten und Gutes tun, v.a. aber durch die Kraft der Hl. Messe können wir für die Verstorbenen Gnaden erbitten. Was ist dann aber die Hölle? Dostojewski beantwortet das sehr schön: „Die Hölle ist die Unfähigkeit zu lieben.“ Ich ergänze noch: sich lieben zu lassen! (Vgl. Youcat 156ff). Heuer wollen wir bewusst, bevor wir an die Gräber gehen, die Hl. Messe zu Allerheiligen feiern. Denn da haben wir schon das Ziel im Blick. Mit diesem Blick gestärkt wird der Blick nach unten zu den Gräbern viel positiver und hoffnungsvoller, ja zielgerichteter sein. Ich lade Sie herzlich ein, sich auf diese tröstliche Dynamik mit offenem Herzen einzulassen!

 

Tipps für Gottesdienste im Fernsehen oder Rundfunk

Auf der Bistumshomepage haben wir Möglichkeiten zusammengestellt, um Eucharistiefeiern im Internet, Fernsehen und Radio mitzufeiern.

https://www.bistum-eichstaett.de/coronavirus/gottesdienstuebertragungen/

Es ist dort leicht möglich, die Lesungen des Tages zusammen mit einem kleinen Kommentar zu finden.

Zahlreiche, sehr empfehlenswerte geistliche Impulse finden Sie auch unter: www.katholisch.de